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Unternehmerisch (Wirtschaftlich)

Wie wichtig ist Weiterbildung in der Zukunft – lifelong learning?

Die Einleitung:

Ein Zitat von Goethe bei Geißler in Wittwer, 1990, S. 177:

„Es ist schlimm genug, dass man jetzt nichts mehr für sein ganzes Leben lernen kann. Unsere Vorfahren hielten sich an den Unterricht, den sie in ihrer Jugend empfangen; wir aber müssen jetzt alle fünf Jahre umlernen, wenn wir nicht ganz aus der Mode kommen wollen.“

Es begann also schon zu Goethes Zeiten, ist aktuell noch wichtiger geworden und wird in der Zukunft noch wichtiger werden: die fortlaufende Weiterbildung, das lifelong learning. Dabei muss beachtet werden, dass zu Zeiten von Goethe das Leben vergleichsweise gemütlich war und sich das Wissen nicht in dem Umfang wie heute vermehrte. Die Abstände, in denen neu gelernt werden sollte, werden immer größer. Dabei sollte nicht nur das neue gelernt werden, auch das Veraltete sollte ersetzt werden.

Ein Blick in das Bildungssystem der Industriestaaten spiegelt das wider, denn die Bildung ist nicht nur auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet, der Bereich der Erwachsenenbildung wächst ständig. Die Erwachsenenbildung ist sogar schon in der Politik angekommen. Der Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nie mehr“ gilt nicht mehr.

Was kann unter lifeong learning erwartet werden?

Lifelong learning bedeutet im Deutschen so viel wie, lebenslanges Lernen und bedeutet, dass sich auch Erwachsene ihr Leben lang weiterbilden sollten. Es gibt viele Bezeichnungen, die das Gleiche meinen wie lifelong learning: continuos learning, éducation permanente, lifelong education, lifelong integrated education continuing education oder permanente Bildung.

Ist lebenslanges Lernen notwendig?

Ja, es ist aktuell extrem wichtig. Es folgen einige Punkte, die zeigen, wie wichtig die permanente Weiterbildung ist.

– Alle vier Jahre verdoppelt sich das weltweite Wissen.

– In fast allen Berufen hat das Wissen eine Halbwertszeit von drei bis vier Jahren.

– Die Zeitspanne in denen Produkte Vorteile im Wettbewerb haben beträgt nicht mehr Jahre, sondern Monate.

– Auch laufende Unternehmen sollten sich jederzeit nach neuen Geschäftsfeldern umsehen.

– Mitarbeiter sollten nicht mehr als Untergebene, sondern als Subunternehmer gesehen werden. Mit ihren Fähigkeiten und Wissen können sie viele gute Impulse in ein Unternehmen bringen.

Diese Punkte zeigen, dass ein permanentes Lernen eine unerlässliche Voraussetzung geworden ist.

Was bedeutet Fortbildung?

Welchen Zweck hat die Fortbildung?

Auf diesem Weg wird die Qualifikation der Arbeitnehmer/innen an die veränderten wirtschaftlichen und technischen Anforderungen angepasst. Fortbildung erhält die berufliche Mobilität und ist förderlich für die berufliche Laufbahn. Dadurch wird das Wirtschaftswachstum gefördert und es kann sich sogar auf die Gesellschaftspolitik auswirken.

In dem Zusammenhang von Bildung und Weiterbildung wird auch von Humankapital gesprochen. Dies zeigt sich, in Betrieben, die ihre Mitarbeiter als qualifiziert und eigenständig ansehen, denn sie haben in vielen Punkten eine wesentlich bessere Position, beispielsweise bei der Kostensenkung oder der Produktivitätssteigerung. Alles wirkt sich positiv auf den Erfolg des Unternehmens aus.

Humankapital gesehen als meritorisches Gut:

Hier wird ein Interesse aller Menschen an Bildung vorausgesetzt. Damit eine moderne Demokratie funktionieren kann, benötigt die Bevölkerung einen gewissen Bildungsstand. Die Einwohner eines Landes haben Vorteile, wenn sie einen höheren Bildungsstand haben als die Einwohner eines anderen Landes. Wirtschaftliches Wachstum beruht also nicht nur auf dem Wachstum der Bevölkerung und der Kapitalakkumulation, sondern ist auch abhängig von dem Humankapital Bildung. Letzteres fällt dabei in dieser Rechnung nicht unerheblich aus.

Ein öffentliches Gut: Humankapital:

Betrieblich gesehen ist Humankapital ein öffentliches Gut. Jeder kann das Humankapital nutzen. Jedes Unternehmen kann selber bestimmen, wie qualifiziert das eigene Personal ist und so auf das zur Verfügung stehende Humankapital nach Wunsch zugreifen.